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Wissenswertes über Spargel

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Spargelanbau

Zur Botanik des Spargels

Familie der Spargelgewächse
Spargel ist eine einkeimblättrige (Klasse: Monocotyledoneae, Unterklasse: Liliidae) Staude, die in den traditionellen Systemen zur sehr umfangreichen Familie der Liliengewächse (Liliaceae) gehörte. Nach neueren wissenschaftlichen Kriterien gehört Spargel nunmehr zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae).

Gattung Aspáragus
Die zu den Spargelgewächsen gehörende Gattung Aspáragus umfasst etwa 300 Arten, von denen über 100 in den an das Mittelmeer grenzenden Ländern, die übrigen vornehmlich in Asien (Ostasien, Zentralasien, Ostindien ...) und in außertropischen warmen Gebieten verbreitet sind. Bei uns ist nur der Aspáragus officinalis sowohl wild wachsend, als auch angebaut in Kultur zu finden. Von den diversen übrigen Arten werden nur sehr wenige als Schmuck- oder Gartenpflanzen angebaut.

Speisespargel Asparágus officinalis
Asparágus officinalis L. heißt die in Europa gebräuchliche Kulturart. Sie kommt vom Mittelmeer bis Norwegen, von Spanien bis zur Dsungarei wild wachsend vor . Der uns bekannte weiße oder grüne Speisespargel wird heute jedoch fast ausschließlich kultiviert. Der Spargelanbau ist über weite Teile der Erde, auf allen Kontinenten verbreitet.

An trockene Standorte angepasst
Die meisten Spargelarten sind sehr gut an trockene Standorte angepasst (Xeophyten = Trockenpflanzen). So sind die Laubblätter stark zurückgebildet, wodurch der Wasserverlust durch Transpiration reduziert wird. Die “Nadeln” sind übrigens nur Scheinblätter (Phyllokladien). Sie haben zwar weitgehend die Funktion von Blättern (Photosynthese), jedoch eine kleinere und verdunstungsärmere Oberfläche.
Besonders die sehr dicken, tief und weitreichenden Wurzeln am Wurzelstock, die eine Länge von über 6 m erreichen können, zeigen die Anpassung an trockene Standorte. Sie dienen neben der Wasseraufnahme auch als Speicherorgan für die durch Photosynthese gewonnenen Nährstoffe (Assimilate).

Winterharter Wurzelstock
Beim Spargel überwintert der Wurzelstock (Rhizom). Stengel, Äste, Scheinblätter und Blätter verfärben sich im Herbst bräunlich und sterben schließlich ab. An der Oberseite des Wurzelstockes finden sich aber schon im Herbst neben den abgestorbenen Stengelresten zahlreiche Knospen, aus denen sich im Frühjahr neue Sprosse (Spargelstangen) entwickeln.

Bodenerwärmung
Mit der Bodenerwärmung im Frühjahr treiben die Wurzelstöcke mehrere weiße Sprosse, die in Richtung Erdoberfläche wachsen. Schon bei einer Bodentemperatur von etwa 12 Grad Celsius beginnt der Spargel langsam zu wachsen. Bei steigender Temperatur beschleunigt sich das Wachstum. Häufig beginnt die Spargelernte, wenn sich der Boden auf etwa 16 Grad Celsius erwärmt hat.

Leichte sandige Böden bevorzugt
Wasserdurchlässiger, sandiger Boden erwärmt sich im Frühjahr besonders schnell. Für einen frühen Erntebeginn werden gerne sonnige Südlagen gewählt.

Spargel ist zweihäusig
Spargel ist entweder männlich oder weiblich (beerentragend). Es gibt beim Spargel jedoch zahlreiche Übergänge, so dass die Blühverhältnisse nicht so einfach sind. Spargel blüht von Mitte Mai bis Ende Juli. Bei angebautem Spargel verzögert sich die Blüte durch das Abstechen der Triebe um 1-2 Monate.

  * Männlichen Blüten sind ca. 6-8 mm lang, hellgelb, schlank und länglich.
  * Weibliche Blüten sind nur ca. 3-4 mm lang, blassgelb und weniger schlank.

Das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Pflanzen ist für die Ertragsleistung der betreffenden Anlage von wirtschaftlicher Bedeutung. Schon im 19. Jahrhundert wurde nämlich erkannt, dass männliche Pflanzen früher austreiben und insgesamt mehr Stangen bringen (Huchel, 1888).

Früchte des Spargels
Die Beerenfrüchte der weiblichen Spargelpflanzen sind zunächst grün. Mit der Reife im späten August werden sie schließlich ziegelrot. Jede Frucht besteht aus drei Fächern mit jeweils 1-2 schwarzen, runzlig gestreiften Samen.

Die roten Beerenfrüchte des Spargels werden übrigens gerne von diversen Vogelarten verzehrt, die zwar das Fruchtfleisch, nicht jedoch die Samen verdauen können und somit unfreiwillig zur Verbreitung des angebauten Spargels beitragen.

Für den Menschen sind die roten Beerenfrüchte des Spargels nicht geeignet. Schon nach dem Verzehr kleinerer Mengen kann es zu starken Bauchschmerzen und Erbrechen kommen.

Die heute überwiegend angebauten Hybridsorten sind übrigens männlich und haben daher keine oder nur noch sehr wenige beerentragende Pflanzen.

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Letzte Aktualisierung: Freitag, 14. März 2014